26.02.14

PHILOMENA: Filmbesprechung


"Philomena" handelt von der wahren Geschichte der einfachen, streng gläubigen Irin Philomena Lee (Judi Dench) und dem arroganten, hochgebildeten Journalisten Martin Sixsmith (Steve Coogan), dem sie ihre Lebensgeschichte anvertraut.




Philomena wurde im streng katholischen Irland der 50er Jahre als Teenager ungewollt schwanger und wird in ein Kloster abgeschoben. Dort darf sie ihren unehelichen Sohn zur Welt bringen, muss ihn aber zur Adoption frei geben. Alle Mädchen müssen dort in der Wäscherei schwer schuften und dürfen ihre Kinder nur eine Stunde am Tag sehen. Als Anthony 3 Jahre ist, wird er zusammen mit Mary, der kleinen Tochter ihrer Freundin und Anthonys Spielgefährtin, abgeholt ohne dass die Mütter sich noch verabschieden können. Eine junge Nonne steckt Philomena heimlich ein Foto von Anthony zu, das ist alles was ihr von ihrem Sohn bleibt.

Philomena schweigt darüber und baut sich ein neues Leben auf. Doch an Anthonys 50. Geburtstag vertraut sie sich ihrer erwachsenen Tochter an. Diese stellt auf einer Party den Kontakt zum ehemaligen BBC-Korrespondenten Martin Sixsmith her, der gerade seinen Job los ist. Der will zwar gerade ein Buch schreiben, aber menschelnde Schicksalsstorys sind nicht sein Ding. Martins Lektorin sieht das jedoch anders und setzt Martin auf die Story an.

Das Paar, das sich zusammen auf die Suche nach Anthony macht und dabei einen unfassbaren Skandal aufdeckt, könnte nicht unterschiedlicher sein: Sie, die fromme, warmherzige, wenig gebildete ältere Dame und er, der zynische, intellektuelle Reporter. Doch mit der Aufdeckung von Anthonys Identität in den USA nimmt die Unfassbarkeit der Geschehnisse kein Ende. Philomenas Angelegenheit ist Martin inzwischen ans Herz gewachsen. Er sinnt danach die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Philomena zeigt jedoch wahre Größe, sie will nur erfahren was aus ihrem Sohn geworden ist, sie klagt nicht an, sie verurteilt nichts.

Die Tragik der Geschichte und die Unterschiedlichkeit der Charaktere und die sich daraus ergebende Komik, lässt Stephen Frears’ ("Die Queen") Film gekonnt zwischen Drama und Komödie mit britischem Humor schwanken. Getragen wir das durch die fulminante Leistung von Judi Dench und Steve Coogan, der auch gemeinsam mit Jeff Pope das Drehbuch schrieb (dafür gab’s auch den BAFTA) und mit produzierte. Sehr einfühlsam auch die Musik von Alexandre Desplat. Ein ganz wunderbarer Film!

Ich danke Universum Film, dass ich spontan der Pressevorführung beiwohnen durfte.

Universum Film bringt „Philomena“ ab dem 27.2.14 in die deutschen Kinos.

Zum Buch und Trailer über "Weitere Informationen":


Der Film basiert auf dem Roman "The Lost Child of Philomena Lee" von Martin Sixsmith. Zum Filmstart bei uns ist das Buch bei Ullstein in Deutsch erschienen: "Philomena: Eine Mutter sucht ihren Sohn". Das Cover zeigt die Hauptdarsteller sitzend vor quietschgelbem Hintergrund und enthält ein Vorwort von Judi Dench. Das Motiv des Hauptplakats ist rechts oben in der Ecke abgebildet. In einem Prolog erfährt man wie Martin 2004 zu der Geschichte kam, dann geht es schon mitten rein in die Ereignisse. Der Schreibstil ist eher dokumentarisch während der Film mehr erzählerisch ist. 
Mehr zum Buch bei meinen Kollegen von Buecher-FANS.

Hier der deutche Trailer (Link falls das Video nicht unterstützt wird):




Quelle und Bildrechte: Universum Film
 

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