04.05.18

7 TAGE IN ENTEBBE: Filmbesprechung

Polit-Thriller um die Flugzeugentführung von 1976: 7 TAGE IN ENTEBBE
Plus Weltpremiere auf der Berlinale.


Hauptplakat

Am 27. Juni 1976 kapert eine Gruppe palästinensischer und deutscher Terroristen die Air France Maschine 139 auf ihrem Flug von Tel Aviv nach Paris und erzwingt eine Landung in Entebbe, Uganda. Unter ihnen die Deutschen Entführer Wilfried Böse (Daniel Brühl) und Brigitte Kohlmann (Rosamund Pike). Unter der Drohung die 248 Passagiere nacheinander zu töten, fordern die Terroristen von der israelischen Regierung fünf Millionen Dollar Lösegeld und die Freilassung palästinensischer Gefangener. Mit einem Ultimatum von nur einer Woche muss die Regierung in Israel eine schwerwiegende Entscheidung treffen: Durchbricht sie ihre bisherige Maxime, mit Terroristen nicht zu verhandeln? Es folgen 7 Tage in Entebbe, die sowohl die Politiker, die Entführten und die Kidnapper ans Äußerste bringen…


Die beiden deutschen Terroristen:Wilfried Böse (Daniel Brühl)
und Brigitte Kohlmann (Rosamund Pike) 

Besprechung und Infos nach dem Jump Break!

Obwohl die wahren Ereignisse lange zurückliegen, ist der politische Hintergrund nicht minder aktuell. Und so ist der Polit-Thriller von Jose Padilha spannend bis zum Schluss, auch wenn man noch weiß wie es damals ausging. Dabei ergreift der Film keine Partei, sondern zeigt immer wieder die Argumentation beider Seiten. Außerdem ist es eine Studie über die menschliche Natur in Ausnahmesituationen und wie individuelle Entscheidungen den Fortgang der Geschehnisse beeinflussen können. Überzeugend dargestellt von allen, aber vor allem von Daniel Brühl und Rosamund Pike, die den Film mühelos tragen. Außergewöhnlich ist die musikalische Untermalung durch eine Musik-und-Tanzperformance eines israelischen Ensembles. Die Choreographie stammt von Ohad Nahrain, einem kritischen Beobachter seines Landes. Zu Beginn in einer Parallelhandlung eingeführt, begleiten die donnernden Beats und die immer wieder eingefügten Bilder der sich entwickelnden Performance dazu den Showdown. Sie hallen noch lange nach und heben den Film vom reinen Thriller auf eine künstlerische Ebene. Sehr beeindruckend, in vielerlei Hinsicht.


Ab 3.5.2018 im Kino!

Trailer 7 TAGE IN ENTEBBE:




Facebook: de-de.facebook.com/7DaysInEntebbe



Hintergrund: Wer waren Böse und Kuhlmann?

Der ehemalige Soziologie-Student Wilfried Böse und seine Lebensgefährtin, die ehemalige Pädagogik-Studentin Brigitte Kohlmann (Kampfname Halima), waren 1972 Mitbegründer der Terrorgruppe Revolutionäre Zellen, die nach der Festnahme der Führungsriege der RAF um Andreas Baader und Ulrike Meinhof entstand. Anders als diese agierten sie nicht im Untergrund, sondern bildeten Kleingruppen bis zu fünf Mitgliedern je Zelle, um in der Legalität leben zu können. Bis in die 90er Jahre planten diese Zellen Anschläge in Deutschland, da nach Entebbe keine Auslandseinsätze mehr durchgeführt wurden.


Weltpremiere auf der Berlinale 2018

Roter Teppich für Cast und Crew auf der Berlinale

Der Polit-Thriller feierte am 19.2.2018 seine Weltpremiere im Wettbewerb außer Konkurrenz der Berlinale 2018. Der minutenlange Applaus galt nicht nur Regisseur Jose Padilha und seinen Hauptdarstellern Daniel Brühl und Rosamund Pike. Auch der Flugzeugingenieur der entfühhrten Maschine, Jacques Lemoine, war eigens angereist.


Quelle/Rechte: EntertainmentOne

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen