mit Mišel Maticevic und Sandra Hüller
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Xhafer (Mišel Maticevic), ein 45-jähriger im Kosovo geborener und nun in Deutschland lebender Chemieingenieur, ist verheiratet und hat drei Kinder. Nach und nach beschleicht ihn jedoch das Gefühl, dass er an seinem Arbeitsplatz diskriminiert und schikaniert wird. Dieser Eindruck verstärkt sich zusehends, und als er eines Tages eine tote Ratte an seinem Gartentor findet ist für ihn endgültig klar: seine Kollegen haben hier ein rassistisches Statement gesetzt. Von da an wird jedes Ereignis, jedes Wort, jede Geste zu einem Anhaltspunkt, ja gar zu einem Beweis für seine These. Xhafers Unbehagen wächst tagtäglich. Seine deutsche Frau Nora (Sandra Hüller) hingegen ist es müde, dass ihr Mann hinter jeder Schwierigkeit Mobbing vermutet. Mögen seine Kollegen ihn womöglich nur einfach nicht? Oder steckt doch mehr hinter den Anfeindungen? Die Vorfälle, die Xhafers Ansichten bestätigen, häufen sich. Doch geschieht dies wirklich, oder bildet er sich alles nur ein?
EXIL beschreibt die Chronik einer schleichend wachsenden, aber womöglich imaginären Bedrohung. Xhafer (nicht wirklich sympathisch und gelungen: Mišel Maticevic) begeht diesen Drahtseilakt als integrierter Mittelschicht-Familienmensch und Fremder in seiner Wahlheimat. Der Berlinale-Beitrag (Sektion Panorama) ist ein faszinierender Thriller über Paranoia und Identität. Schwarz, surreal, mit Anklängen ans Genrekino und gepaart mit eigenwilligem Humor. Ein gelungener Beitrag zu Alltagsrassismus und Mobbing. Auch wenn ER vielleicht "nur ein Arschloch ist", wie Sandra Hüller (herrlich unterkühlt und sperrig) als Ehefrau zu Bedenken gibt.
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