09.09.14

MAPS TO THE STARS: Filmbesprechung

Im Mai hat MAPS TO THE STARS auf dem Filmfest in Cannes Weltpremiere im Rahmen des Wettbewerbs gefeiert. Julianne Moore hat dabei die Goldene Palme als Beste Schauspielerin gewonnen (siehe hier: c4f/sammelpost-festival-de-cannes-2014).
Heute, am 9.9., ist Kanada-Premiere im Rahmen des TIFF in Toronto und am 27.9. ist US-Premiere im Rahmen des 52. NYFF in New York. 
Am 11.9. kommt der neue Cronenberg zu uns ins Kino.




Familie Weiss ist mittendrin im ganz normalen Hollywood-Wahnsinn: Kinderstar Benji (Evan Bird) kann mit seinen dreizehn Jahren schon auf eine Drogenkarriere zurückblicken. Tochter Agatha (Mia Wasikowska) hat vor Jahren das Haus der Familie in Brand gesteckt. Frisch aus der Psychiatrie entlassen, kehrt sie nach L.A. zurück und stürzt sich in eine Affäre mit dem als Chauffeur arbeitenden Drehbuchautor/Schauspieler Jerome (Robert Pattinson). Sie will in L.A. alte Wunden heilen - sehr zum Missfallen ihres Vaters Stafford (John Cusack). Der Guru arbeitet gerade an seinem neuen Buch. Nebenbei behandelt er die alternde Schauspielerin Havanna (Julianne Moore), die vom Geist ihrer Mutter verfolgt wird, seit sie in einem Remake unbedingt die Rolle spielen will, die ihre Mutter einst berühmt machte. Und Agatha nimmt ausgerechnet einen Job als Havannas Assistentin an. Als Agatha verstärkt Kontakt zu Benji sucht, beschwört sie eine Katastrophe herauf.

 
Julianne Moore als Havanna
Robert Pattinson als Jerome










David Cronenberg (COSMOPOLIS; TÖDLICHE VERSPRECHEN) hält ganz und gar, was die Reviews nach der Premiere in Cannes versprochen haben. Die bitterböse Hollywood-Satire/Psychodrama ist so richtig abgedreht und man fragt sich, ob in diesem Film überhaupt jemand rund tickt. Ja, doch: Jerome, ein kleiner, aber feiner Part für Robert Pattinson, dessen Charakter als Limo fahrender Möchtegern-Schauspieler/Drehbuchautor in den Strudel der Ereignisse gerät, derweilen er auf den ersehnten Durchbruch in der Filmindustrie wartet. Man wünscht es ihm nicht wirklich, wenn der Film zu Ende ist. Denn der Moloch Hollywood kriegt sie alle. Ob Kinderstar mit Manager-Mutter oder alternde Diva, Drogen oder Wahnvorstellungen, Sex und auch Inzest - Cronenberg lässt nichts aus, um den Mythos der Traumfabrik zu demontieren, die, wie er selbst sagt "ihre eigenen Kinder frisst". Eine tolle Ensemble-Leistung von allen, aber teuflisch gut: Julianne Moore mit einer der Goldenen Palme würdigen Darstellung der Havanna. 
Klingt ungesund? Ist es auch. Abgefahren! Und unbedingt sehenswert!


Mia Wasikowska als Agatha
John Cusack als Stafford Weiss










MFA-Film bringt MAPS TO THE STARS ab 11.9.14 zu uns in die Kinos.


Deutscher Trailer (Direktlink):





Deutsche Website: www.mapstothestars.de

Facebook, deutsch: www.facebook.com/mapstothestarsderfilm


Quelle, Bildrechte: MFA-Film


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